Myome und Kinderwunsch ist ein viel diskutiertes Thema. Deshalb habe ich diesen und den nächsten Blog diesem Thema gewidmet.
Myome und Kinderwunsch
Was sind Myome
Verursachen Myome Beschwerden?
Welche Beschwerden habe ich bei Myomen?
Wann treten Myome auf?
Wie schnell wachsen Myome?
Wovon wird das Myomwachstum beeinflusst?
Wo können Myome auftreten?
Submuköse Myome
Gestielte intracavitäre Myome
Intramurale Myome
Subseröse Myome
Zervixmyome
Intraligamentäre Myome
Myome und Kinderwunsch
Myome und Kinderwunsch schließen sich manchmal aus. Denn je nach Lage können sie eine Befruchtung und Einnistung verhindern. Aber auch Früh- und Fehlgeburten sind bei Myomen in der Gebärmutter möglich.
Was sind Myome
Myome sind gutartige Muskelknoten mit unterschiedlicher Lage in und um die Gebärmutter.
Verursachen Myome Beschwerden?
Mehr als 50 % der Myome machen keine Beschwerden. Sie werde bei einer Ultraschalluntersuchung als Zufallsbefund gefunden.
Große Myome oder Myome, die nah an der Gebärmutterschleimhaut liegen, machen sich aber in der Regel allerdings bemerkbar.
Welche Beschwerden habe ich bei Myomen?
Myome können Deine Regelblutung verstärken. Manchmal wird diese durch ein Myom auch schmerzhafter.
Bei sehr starken Blutungen kannst Du eine Blutarmut bekommen. Dies führt zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Durch den Druck auf die Nachbarorgane kann es zu Schmerzen kommen.
Wann treten Myome auf?
Das Wachstum der Myome beginnt bereits mit dem 20. Lebensjahr. Diagnostiziert werden sie aber meist erst zwischen 30. und dem 40. Lebensjahr. Oft sind sie Zufallsbefunde bei der Ultraschalluntersuchung.
Wie schnell wachsen Myome?
Das ist sehr unterschiedlich. Die meisten wachsen Myome eher langsam. Wenn sie keine Beschwerden machen und einen Schwangerschaftseintritt nicht beeinträchtigen, reicht es, wenn Du sie beobachten lässt. Das geht am besten mit einer Ultraschalluntersuchung.
Aber es gibt auch Exemplare, die sehr schnell wachsen. Eine Voraussage kannst Du hier schlecht treffen. Bei einer raschen Größenzunahme sollte eine Therapie erwogen werden.
Wovon wird das Myomwachstum beeinflusst?
Die Größenzunahme der Myome ist hormonabhängig. Östrogene lassen diese Knoten wachsen. Kommst Du in die Wechseljahre, wird kaum noch Östrogen gebildet. Dadurch kommt das Myomwachstum zum Stillstand. Oft werden die Myome auch kleiner. In der Kinderwunschzeit ist das aber nur ein schwacher Trost für Dich, oder?
Wo können Myome auftreten?
Es gibt verschiedene Lokalisationen an der Gebärmutter und neben der Gebärmutter. Die wichtigsten Lokalisationen und die dadurch verursachten Beschwerden sind hier kurz dargestellt. Und hier gehe ich auch auf den Aspekt Myome und Kinderwunsch ein.
Submuköse Myome
Submuköse Myome sind Muskelknoten, die direkt unter der Gebärmutterschleimhaut in der Gebärmutterhöhle liegen. Diese Myome machen leider sehr häufig Blutungsprobleme. Dort, wo das Myom sich befindet, kann sich die Muskulatur nicht richtig zusammen ziehen und so die Blutung stoppen. Es kommt zu verlängerten und verstärkten Blutungen.
Diese Myome und Kinderwunsch, das kann kritisch werden. Denn wenn ein befruchtetes Ei sich an der Stelle versucht einzunisten, unter der sich das Myom befindet, kommt es nicht weit. Das harte Myom erlaubt keine Einnistung und keinen Anschluss ans mütterliche Blutsystem.
Auch eine Fehlgeburt ist möglich. Leider ist das Risiko dieser Myome für Deinen Kinderwunsch schwer einzuschätzen.
Eine Therapie kann aber bei längerem Kinderwunsch angezeigt sein. Bei starken Blutungen solltest Du das Myom behandeln lassen.
5 % aller Myome liegen ungünstig unter der Gebärmutterschleimhaut (submukös). Damit ist das eine eher seltenere Myomlokalisation.
Gestielte intracavitäre Myome
Diese Myome ragen an einem kleinen Gewebsstiel in die Gebärmutterhöhle und können krampfartige Unterbauchschmerzen hervorrufen, besonders bei der Periode. Der Körper versucht, diese Myome auszustoßen.
Ist die ganze Gebärmutterhöhle mit dem Myom ausgefüllt, kann dies auch eine Einnistung eines Embryos verhindern. Auch begünstigt diese Myomlage Fehlgeburten.
Hier solltest Du nicht mit einer Behandlung zögern. Nicht nur wegen der Myome und dem Kinderwunsch, sondern auch wegen der meist vorhandenen Schmerzen.
Intramurale Myome
Intramurale Myome sind Muskelknoten, die in der Muskelschicht liegen. Dies ist der häufigste Art der Myome. Kleine Myome verändern die Größe und Form der Gebärmutter nicht. Größere Knoten aber schon. Und häufig findest Du bei den intramuralen Myomen auch mehr als einen Muskelknoten. In seltenen Fällen kommt es auch mal vor, das sehr viele Myome vorhanden sind und die Gebärmutter von außen wie ein Kartoffelsack aussieht.
Intramurale Myome verursachen häufig verstärkte und verlängerte Blutungen.
Liegt das Myom in der Nähe des Eileiters, so kann es diesen durch seine Größe abdrücken. Intramurale Myome und Kinderwunsch können sich auch ausschließen. Denn sie können zu Einnistungsstörungen und zu Fehlgeburten führen.
Je nach Größe, Lage und Beschwerden ist auch hier eine Behandlung zu empfehlen.
Subseröse Myome
Subseröse Myome liegen unter der Serosa, dem Überzug der Gebärmutter zum Bauchraum hin. Da sie eher außen liegen, ist die Periodenblutung meist nicht stärker als normal. Auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen diese Myome nur selten.
Wachsen sie in den Bauchraum können sie auf die Nachbarorgane drücken. Außerdem können sie einen Stil bilden, mit dem sie in den Bauchraum ragen. Dreht sich das Myom um die eigene Achse, kann es sich über diesen Stil die Blutzufuhr abdrehen. Dann wird das Myom nicht mehr ernährt und stirbt ab. Dies kann zu akuten und stärksten Unterbauchschmerzen führen, eine Entfernung des Myoms ist sofort per Operation angezeigt.
Ohne Beschwerden müssen Myome nicht behandelt werden.
Zervixmyome
Myome, die am Gebärmutterhalskanal wachsen, nennt man Zervixmyome. Hier steht der Druck auf die Nachbarorgane im Vordergrund, wenn sie Beschwerden machen. Betroffen sind dann oft die Blase und der Darm. Die Fruchtbarkeit schränken sie in der Regel nicht ein. Aber manchmal, wenn sie sehr groß sind, ist eine natürliche Geburt nicht möglich.
Intraligamentäre Myome
Diese Myome liegen in den Bändern, mit denen die Gebärmutter im Becken in ihrer Lage gehalten wird. Auch hier stehen Beschwerden durch den Druck auf die Nachbarorgane im Vordergrund. Beeinträchtigungen der Fruchtbarkeit sind selten. Aber auch diese Myome können, je nach Größe, eine natürliche Geburt unmöglich machen.
Du siehst, Myome und Kinderwunsch ist ein weites Feld. Und deshalb bin ich hier auch noch nicht auf die Therapieoptionen eingegangen. Denn auch da hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Mittlerweile gibt es zur Operation einige Alternativen, die ich Dir im nächsten Blog vorstelle.
Wenn Du magst, kannst Du Dir zu diesem Thema ein Video anschauen.
Alles Liebe
Deine Heidi